Freitag, 30. März 2012

Big Sur, Weinprobe und Seelöwen

Samstag 
Letzten Samstag machten wir uns zu viert auf den Weg nach Big Sur, einem wunderschönen Küstenstreifen in Kalifornien. Von Grover Beach aus brauchten wir um die 3 Stunden mit dem Auto um dort anzukommen. Die sich windende Straße erinnerte mich sehr an die kleinen Sträßchen durch den Westerwald, nur dass auf der einen Seite statt Berge, der Pazifik seine Wellen schlägt.


Big Sur Küste 1

Big Sur Küste 2

Die McWay Falls sind ein großer Publikumsmagnet. Die kleine Bucht mit dem Wasserfall, der je nach Wasserstand auf den Pazifik trifft, ist aber auch märchenhaft.

Big Sur Küste 3

Wir machten uns danach auf den Weg zu den Pfeiffer Falls. Dabei durchquerten wir einen Teil des Waldes, der aus Redwood Bäumen besteht.

Julia Pfeiffer Falls

Jedoch wanderten wir nicht so viel, wie ich es mir eigentlich erhofft hatte. Nach ungefähr einer Stunde fuhren wir wieder südwärts, vom Hunger nach Tacos mit geräuchertem Fisch getrieben.

Sonntag 
Sonntag war der Tag, an dem ich das erste Mal zu einer Weinprobe ging. Der einzige Haken an der Sache: Ich ging mit Leuten, die dergleichen häufig tun. Aber ich hab mich wacker geschlagen. Abends ging es dann nach Avila Beach in ein Restaurant, das mitten auf dem Pier in Avila Beach steht. Bevor wir jedoch ins das Restaurant gingen, hab ich die Seelöwen mal von ganz nah gesehen. Das einzig beunruhigende war der Kommentar "Wenn der Kerl hier wütend wird, LAUF!" Er beäugte uns zeitweise auch nicht gerade freundlich. Aber er ließ sich bei seinem Schläfchen nicht stören. 

Avila Beach

Montag bis Freitag 
Da gibt es nicht wirklich viel zu berichten. Donnerstag gab es noch einmal spontan eine kleine Weinprobe, weil mein Gastgeber seinen bestellten Wein abholte und vorher natürlich alles kosten wollte. Ich muss immer noch schmunzeln, wenn ich daran denke, wie er klischeehafte Geräusche beim Schmecken des Weines machte. 
Morgen (sprich Samstag) breche ich dann nach LA auf und am Dienstagmorgen (6 Uhr!!!) geht mein Flieger zurück in die Heimat. 

Mittwoch, 21. März 2012

Sturm, Dünen und Pizza

Dienstag
Ich war früh Zuhause und genehmigte mir abends mit meinem Gastgeber eine Flasche Wein. Vielleicht waren es auch zwei. Zum Abschluss wurde mir eine italienische Spezialität präsentiert. Ich weiß zwar nicht, wie das Gebräu heißt, aber es war super süß, besaß 3 Kaffeebohnen und wurde am Anfang angezündet. Tja da ist es nicht verwunderlich, dass es mir dann Mittwoch nicht ganz so gut ging.

Mittwoch
Am Mittwoch wollte ich feststellen, ob die kleinen Touristen-Geschäfte in Nachbarort Pismo Beach aufhatten, also stiefelte ich los. Und was soll ich sagen? Sie hatten geöffnet und ich konnte mir einen Pulli kaufen.

Donnerstag
Donnerstags war ich hingegen sehr sportlich. Am Dienstag hatte ich mir eine Sporthose gekauft – Ich war so klug und hatte keine von Deutschland mitgenommen – und mit der konnte ich nun sorgenfrei am Strand joggen. Ich muss hier nicht erwähnen, dass ich natürlich total versagt habe und ich auf dem Rückweg mehr gegangen als gelaufen bin, aber der Gedanke zählt.

Freitag
An diesem Tag dachte ich mir, dass es mal wieder Zeit für ein paar Fotos wird. Also packte ich meine Kamera ein und stiefelte los.


Pismo bei Nebel

Zwischen Pismo und Grover Beach

Spuren im Sand

Vogel bei Sonnenuntergang

Freitag war auch der Tag, an dem es begann zu stürmen. Bei den dünnen Wänden, die die Hauser in Kalifornien hier haben, dachte ich schon, dass gleich alles weg fliegt. Das hielt mich aber trotzdem nicht ab, auf der Couch bei Dirty Dancing einzuschlafen.

Samstag
Nachdem ich langsam einsehen musste, dass es wohl nicht mehr aufhören würde zu regnen, hab ich – so un-kalifornisch, wie ich nun mal bin, meine Jacke angezogen und hab mich auf den Weg durch die Dünen nach Pismo Beach gemacht. Dadurch konnte ich zum ersten Mal die Butterfly-Trees bewundern.

Butterfly-Tree 1

Butterfly-Tree 2

Strand

Strand 2

Da es immer noch sehr windig war, faszinierten mich die Hohen Wellen, die sich am Pier in Pismo Beach brachen. Als ich auf dem Pier stand, konnte ich die Erschütterung, die durch den Aufprall der Wellen auf die Pfähle des Piers entstand, spüren. Um ehrlich zu sein, machte mich das doch ein bisschen nervös.
Ach so, bevor ich es vergesse. Eigentlich wollte ich an diesem Tag Geocachen, aber da ich überaus ungeeignet zu sein scheine, etwas zu finden, ließ ich das doch recht schnell bleiben. Ohne GPS ist das auch nicht immer einfach.

Sonntag
Der Sonntag war zwar immer noch stürmisch aber es regnete nicht mehr allzu viel. Also zog ich meine Schuhe an und machte mich auf den Weg zu den Dünen Richtung Oceano, also nordwärts. Ich sah viele Windsurf am Strand. Hier ist die einzige Möglichkeit den Strand mit dem Auto zu befahren. Also war dementsprechend auch viel los.

Grover Beach

Grover Beach

Als ich die Dünen erreicht hatte, musste ich feststellen, dass ich wieder ein ganzes Stück zurück laufen musste, um vom Strand aus in die Dünen zu gelangen, ohne nasse Füße zu bekommen.

Dünen1

Ich ging den nächsten Weg, der vom Strand weg führte hinein und musste feststellen, dass dieser einen riesigen Umweg darstellte. Allerdings konnte ich am Wegesrand orangene Mohnblumen sehen, die die Nationalblumen von Kalifornien sind.

Mohn

Nach einer halben Ewigkeit betrat ich dann die Dünen. Ich wusste, in welche Richtung ich gehen musste, um nach einiger Zeit die Dünen wieder zu verlassen, nur leider war mir nicht klar, dass es so lange dauern würde dort hin zu gelangen.

Dünen 2

Nach etlichen Umwegen und Sackgassen, fand ich endlich den Weg hinaus. Mittlerweile war mit kalt, ich hatte Hunger und ich wollte einfach nur noch nach Hause.

Dünen 3

Als ich endlich Zuhause ankam, stellte ich fest, dass ich 3,5 Stunden herumspaziert war.

Abends ging ich dann Pizza essen. Das war schon ein seltsamer Laden: Klondike’s Pizza (Website??). Ich war noch nie in einem Restaurant oder einem Laden, wo man essen kaufen kann, in dem man die Schalen der kostenlosen Erdnüsse einfach auf den Boden fallen lassen konnte und auch sollte. Dementsprechend war der Boden eher wie der eines Zirkusses als der eines Restaurants.

Klondike's Pizza

Das Knoblauchbrot mit Käse überbacken und die Pizza waren sehr lecker, auch wenn ich nicht mehr als 2 Stücke Pizza essen konnte, aufgrund der Menge an Käse.

Dienstag
Am Dienstag konnte ich endlich meine Brille reparieren lassen. Im Lauf der letzten Woche war mit ein kleines Pinnöpelchen abgebrochen. Den Rest des schönen Tages – der Sturm war seit Sonntagnacht vorüber – verbrachte ich entspannt mit Einkäufen und ähnlichem.


Sonntag, 11. März 2012

The Golden State hat mich wieder =)

Die Ankunft

Also eines kann ich sagen: Es war keine gute Idee von Mondorf über Siegburg nach Frankfurt (mit dem Zug) und von da aus über Paris nach LA zu fliegen. Es ging zwar alles glatt und man lernt ein Haufen neuer Leute kennen, die alle verwirrt durch die Gegend irren und verzweifelt ihren Weg durch das Chaos suchen. Wenn man sich verbündet, schafft man sogar sein Ziel zu erreichen ohne seinen Flieger zu verpassen. Um alles abzukürzen: Frankfurter Flughafen, ich mag dich nicht. Ich dachte es müsste zu schaffen sein, in 2 Stunden vom Fernbahnhof bis zum Terminal 2 zu gelangen. Aber wenn man ungefähr eine ¾ Stunde auf den Shuttle Bus warten muss, wird die Prozedur danach etwas stressig. Ich saß keine 2 Minuten vor meinem Gate, da begannen wir auch schon zu boarden.
Wider jegliche Erwartung war die Situation in Paris nicht halb so verwirrend. Wenn man den Schildern folgt und nicht trödelt ist man in 15 Minuten von Terminal 2 D im Terminal 2 E, da alle Terminals unterirdisch miteinander verbunden sind.
Eins noch: Ich hatte das Vergnügen mit Air France zu fliegen. Wenn ich es irgendwie einrichten kann, werde ich auch in Zukunft mit der Gesellschaft fliegen. Die Mitarbeiter sind super freundlich und es gibt Croissants als Snacks. ^^
In LA angekommen folge die Standard-Prozedur. Da ist ziemlich weit hinten im Flugzeug gesessen hatte, musste ich dementsprechend lange warten bis ich bei den Kontrollen an der Reihe war. Aber dann ging alles ziemlich fix. Und mein Koffer hatte es tatsächlich mit mir bis nach LA geschafft. Als ich dann meinen ersten Fuß vor die Tür setzte, war ich angekommen. Es fühlte sich an, als wäre ich nie weg gewesen. Aber eines muss ich noch erwähnen: Unpassender konnte man gar nicht angezogen sein. Dicke Winterjacke, dicker Pulli, mehrere Schichten darunter und warme Schuhe bildeten meine eigene kleine Sauna. Bei 28 °C im Schatten ist das doch die falsche Garderobe.
Nach ca. 4 Stunden Autofahrt war ich dann endlich angekommen. Natürlich hab ich mich einiger Kleidungsschichten entledigt eher wir los sind. Abends gab’s dann noch Essen vom Thailänder gegenüber und dann durfte ich endlich schlafen.


Grover Beach

Der Ort, in dem ich wohne, heißt Grover Beach. Von der Wohnung aus, sind es vielleicht 10 Minuten zu Fuß bis zum Strand und wenn ich vom Balkon schaue, kann ich den Ozean sehen.

Grover Beach

Ausblick

Am Donnerstag trieb es mich abends zum Strand um den schönen Sonnenuntergang zu beobachten. Als die Sonne schlafen gegangen war, drehte ich mich um und sah, wie der Mond sich langsam auf seinen Weg machte.

Sonnenuntergang

Mond über Grover Beach


Bowden Ranch Open Space

Am Samstag zog es mich zu einer kleinen Wanderung. Scott, mit dem ich in Grover Beach zusammen wohne, erzählte mir von der Route, die er häufiger mal wandert, um fit zu bleiben: Bowden Ranch Open Space.
Er sagte zwar, dass es anstrengend ist, aber ich dachte, naiv wie ich nun mal bin, dass es so schlimm gar nicht sein könnte. Da wusste ich noch nicht, dass ich auf ca. 1,5 km Strecke ungefähr 340 Höhenmeter gutmachen würde. Angedacht sind 1,5 Stunden für die Strecke, aber meinetwegen haben wir um einiges Länger gebraucht. Ich musste unterwegs mehrfach halten, weil ich dachte, mein Herz hopst gleich aus mir raus und sagt: „Mach deinen Kram doch alleine! Ich warte hier!“ Aus dem Grund habe ich erst angefangen, Photos zu machen, als wir auf dem Rückweg waren.

Bowden Ranch Open Space 1

Bowden Ranch Open Space 2

Bowden Ranch Open Space 3

Bowden Ranch Open Space 4

Bowden Ranch Open Space 5

Bowden Ranch Open Space 6

Bowden Ranch Open Space 6


Pismo Beach und der Sonnenuntergang

Samstagabend habe ich dann beschlossen, mir erneut den Sonnenuntergang anzusehen. Diesmal aber nicht von Grover Beach aus, sondern von dem Nachbarort Pismo Beach, wo ich auch bei meinem ersten Besuch in Kalifornien schon einmal war.

Pismo Beach Pier bei Sonnenuntergang

Später gab ich mir dann einen Ruck und habe die Serie „Lost“ endlich beendet. Ich glaube, ich hab das große Ganze nicht verstanden. Aber jetzt hab ich die Serie durch mit nur ca. 1,5 Jahren Verspätung.