Freitag – von 10 zu 32
Morgen um 4 Uhr war ich schon in
Aufbruchstimmung. Die Koffer waren schon runter geschafft, gefrühstückt hatte
ich auch und mein Bruder kam bald, um mich zum Flughafen zu fahren. Als ich auf
die Straße trat, war ich froh, dass ich so viele Schichten angezogen hatte (So
ganz nach dem Motto: Was nicht in den Koffer passt, zieh ich eben an!): frische
10°C ließen mich frösteln. Die Flüge und die jeweiligen Kontrollen liefen sehr
gut und schnell ab. Als ich dann um 13 Uhr (Ortszeit) in Boston ankam, dauert
es nur knapp eine halbe Stunde um durch Passkontrolle / Immigration zu kommen
und meinen Koffer in empfang zu nehmen. Ich trat auf die Straße vor dem
Flughafen und dachte, mich trifft der Schlag. Es fühlte sich an, als würde ich
gegen eine Wand laufen. Nicht nur, dass es um die 32°C heiß war, nein, es war
auch noch schwül mit geschätzten 70-80% Luftfeuchtigkeit.
Samstag – Zur Einstimmung erst
einmal eine Brauereitour
Gegen Mittag machten wir uns
auf, um Karten für eine Tour durch die ansässige Harpoon Brauerei zu kaufen. Da
die Tour ziemlich beliebt ist, mussten wir noch einige Zeit warten. In der
Zwischenzeit machten wir es uns auf dem Deck eines Restaurants gemütlich und
hatten Sushi.
Danach machten wir uns auf
den Weg zu unserer Tour. Wir lernten etwas über die Brauerei und durften einige
Biere probieren. Nicht jedes entsprach unserem Geschmack...
Es waren auch deutsche Biere dabei. Vielleicht findet ihr eins?
Ein etwas anderes
Toilettenmännchen
Abends haben wir dann
gegrillt. Neben Kartoffeln, anderem Gemüse und sehr leckerem Steak, gab es
Hummer und Muscheln. Die Muscheln waren wider Erwartens ziemlich gut. Ich hätte
gedacht, es würde mich mehr Überwindung kosten, aber es ging ziemlich gut.
Dahingegen war der Hummer nun wirklich nicht so meins. Das Vieh sah mich so
niedlich an und ich hab es dann auseinanderknacken müssen, um an das Fleisch zu
kommen. Und als wenn das nicht schon schlimm genug gewesen wäre, schmeckte das
Fleisch dann auch noch nur nach Meerwasser. Ich hab es dann auch nicht fertig
gebracht, den ganzen Hummer zu essen.
Sonntag – "Am siebten
Tag sollst du ruhen" oder wie war das?
Der Sonntag war dann ein
richtiger "Gammeltag" wie man so schön sagt. Nur am Nachmittag
machten wir einen kurzen Spaziergang und genossen die Sonne, die sich endlich
dazu entschlossen hatte herauszukommen, nachdem sie Freitag beschlossen hatte,
dem Regen zu weichen.
Montag – Geocaching-Tag
Dadurch, dass Ute mir ihr
GPS-Gerät geliehen hat, habe ich wirklich Caches gefunden! 7 von 8! An dieser Stelle:
Danke noch mal Ute! Das Ding ist echt super!
Mein erster gefundene Cache
ist ein Nano gewesen. Er hing magnetisch an einem Zaun. Ohne GPS hätte ich das
Ding niemals gefunden!
Ich machte eine Pause im
Public Garden von Boston.
"Was ich? Niemals!"
Das schwarze Schaf der
Eichhörnchenfamilie
Trinity Church – Hier hab
ich den Cache leider nicht gefunden. Das GPS ht mich im Kreis immer um die Kirche
herum geführt. Irgendwann hab ich dann aufgegeben.
Aber der kleine Innengarten
der Kirche war wirklich niedlich.
Auf meinem Heimweg stolperte
ich über dieses Plakat:
Leider lief sie mir nicht
über den Weg.
An dem Tag bin ich fast 10
km durch Bosten gestiefelt.
Dienstag – Äste, die
angreifen, und die Red Sox, die die Yankees platt machten
Der Dienstag fing an, dass
ich mich auf den Weg machte um wieder einige Geocaches zu finden. Ich schnappte
mir das Fahrrad meiner Cousine und das GPS und los gings. Über 12 Caches
standen auf dem Plan. Im Endeffekt habe ich nur 5 gesucht und 2 gefunden. Wenn
einem ein Ast böse angreift und Junkies da sitzen, wo der Cache eigentlich
liegen sollte und man Angst haben musste, dass das Fahrrad trotz Schlösser
geklaut wird, hat man irgendwann keine Lust mehr und man lässt es bleiben. Oben
auf dem Mission Hill sieht es zwar teilweise schön aus, so zB der Ausblick auf
die Stadt.
Aber die beste Gegend ist es
wohl nicht.
Auf dem Rückweg hab ich dann
festgestellt, dass die Bostoner auch die schöne Geste mit den Liebesschlössern
für sich entdeckt haben.
Am Abend konnte ich dann
mein erstes Baseball Spiel im Stadion sehen. Die Red Sox geben die New York
Yankees. Es war der 11. September, von daher war das Spiel etwas anders als sonst
organisiert. Aber es war alles drin, was in einem richtigen Spiel drin sein
muss: Langweilige Phasen, spannende Phasen, Bier zu unverschämten Preisen, Hot
Dogs und natürlich die Frau, die ganz in der nähe sitz und zusammenklappt,
sodass man das letzte Drittel kaum mitbekommt und sich dann wundert, warum alle
schreien, nur weil man einen Punkt gemacht hat. Man hat ja eben nicht
mitbekommen, dass das DER Punkt war, der die Red Sox zum Sieg führte. War ein
toller Abend!
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